Die Rolle von Vitamin D3 bei der Verlangsamung der degenerativen Prozesse bei Multipler Sklerose und CCSVI
Bei der chronisch cerebrospinalen venösen Insuffizienz (CCSVI)
handelt es sich um eine Erkrankung, die die Durchblutung von Rückenmark
und Gehirn beeinträchtigt. Verursacht wird sie durch eine Blockade der
inneren Drosselvenen oder anderer großer Venen. Es wird vermutet, dass
sie an der Entstehung der Multiplen Sklerose beteiligt ist.
Der Begriff CCSVI wurde erstmals 2008 von dem italienischen Forscher Paolo Zamboni in der Zeitschrift
Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry verwendet. Zamboni
war der Erste, der den kausalen Zusammenhang zwischen CCSVI und
Multipler Sklerose (MS) entdeckte und darüber schrieb.
Da der Kalziumspiegel im Blut bei Multiple-Sklerose-Patienten
verändert ist, ergaben Studien, dass eine Ergänzung mit Kalzium und
insbesondere mit Vitamin D3 (auch 25-Hydroxyvitamin D genannt)
möglicherweise die Blutgefäße schützen und das Multiple-Sklerose-Risiko
mindern kann. Medikamente gegen Multiple Sklerose sind außerordentlich
teuer, so dass sich viele Patienten keine Behandlung leisten können.
Diese neue Entdeckung bietet gerade für sie enorme Hoffnung.
CCSVI
Die CCSVI entsteht, wenn der Fluss von sauerstoffarmem Blut in den Venen
zum Herzen aufgrund einer Blockade unbekannter Ursache verändert wird.
CCSVI ähnelt der chronisch venösen Insuffizienz (CVI), bei der der
venöse Blutfluss aus den Extremitäten infolge einer Blockade in den
Beinvenen beeinträchtigt ist. Viele Multiple-Sklerose-Patienten kennen
diesen Zustand, der durch einen verminderten Blutfluss und Verengungen
der Venen in der Umgebung von Rückenmark und Gehirn entsteht.
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Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine entzündliche
Erkrankung des Zentralnervensystems. Es entsteht eine Demyelinisierung
der Nerven des Körpers, das heißt, sie verlieren die Myelinscheiden,
welche die Nerven mit einer schützenden Schicht fettigen Materials
umgeben. Das Myelin hilft den Nerven, die Impulse zwischen Rückenmark,
Gehirn und anderen Teilen des Körpers weiterzuleiten. Der Verlust oder
die Zerstörung des Myelins löst die Symptome der Multiplen Sklerose aus.
Die Wissenschaftler haben die Ursache dieses Phänomens noch nicht
gefunden. Der Ort der venösen Blockaden zeigt, wo sich die MS
manifestiert und gibt auch Hinweise darauf, in welche Richtung sie sich
möglicherweise fortsetzt.
Eisen und Kalzium
Im Journal of Neurological Sciences wurde berichtet, dass neben
anderen Umweltfaktoren auch Eisenablagerungen in Gehirn und Venen von
MS-Patienten gefunden wurden, die gleichzeitig an CCSVI litten. Weitere
Studien sind nötig, um sichere Beweise dafür zu liefern, dass die
Eisenablagerung mit CCSVI in Verbindung steht.
Da Kalzium – aus dem Essen oder Ergänzungsmitteln – sich an Eisen bindet
und dessen Absorption im Körper hemmt, kann es für CCSVI-Patienten
nützlich sein, die Versorgung mit Kalzium zu erhöhen, um die
Eisenablagerungen aus den Blutgefäßen zu entfernen. Konsultieren Sie
einen Arzt oder Heilpraktiker, der sich auf dem Gebiet auskennt. Und
behandeln Sie die Erkrankung keinesfalls auf eigene Faust.
Kalzium, Vitamin D und MS
Im Ratgeber Practical Neurology der Zeitschrift Journal of Neurology,
Neurosurgery and Psychiatry wird erklärt, dass eine Ergänzung mit
Vitamin D3 und Sonnenlicht möglicherweise das Risiko der Entwicklung
einer Multiplen Sklerose mindern. Der Vitamin-D3- und der
Kalzium-Stoffwechsel stehen über die normalen Körperfunktionen
miteinander in Verbindung. Bei einem Vitamin-D3-Mangel kann der Körper
Kalzium nicht richtig verstoffwechseln. Es heißt, bei MS-Patienten könne
zusätzlich zu einem Vitamin-D3-Mangel auch der Serum-Kalzium-Spiegel im
Blut verringert sein.
Die Rolle des Kalzium- und Vitamin-D3-Spiegels im Serum und die
Beziehung beider zueinander und zur Multiplen Sklerose müssen weiter
erforscht werden, um die Wechselwirkung genauer zu
bestimmen. Nach Lage der Dinge wird jedoch eine Ergänzung mit Vitamin D3
und Kalzium hilfreich sein, den degenerativen Prozess bei der MS zu
bremsen.